Marathon Jungfrau 2001 - 2014

Ausgangslage

Der Jungfrau Marathon gilt als der schönste der Welt. Diese Meinung teile ich. Mit Rainer verbindet mich eine fast 30jährige Freundschaft. Was hat der Jungfrau Marathon mit Rainer zu tun und umgekehrt?

Bis vor 20 Jahren war ich ziemlich unsportlich. Ich fragte mich immer wieder, warum Rainer so oft und intensiv trainiert. Ich hielt ihn in dieser Beziehung für einen Spinner und Verrückten. Seit ich selber Sport treibe, haben Rainer und ich verschiedene Wettbewerbe miteinander bestritten. Einer davon ist der Jungfrau Marathon.

Am Jungfrau-Marathon 2003 sind wir vom Start bis ins Ziel gemeinsam gelaufen. Wir hatten auf den ersten 10 km eine gute Pace mit 5 Minuten je km. Für den Halbmarathon brauchten wir 1.54 h. Ab Kilometer 26 geht's nur noch bergauf. Rainer war gut in Form. Ich hatte Probleme und sagte ihm, er solle nicht auf mich warten. Aber, er wartete immer wieder. Dies motivierte mich umso mehr, denn wir wollten gemeinsam ins Ziel laufen. Und wir gingen gemeinsam weiter. Nach Kilometer 33 hatte ich die Krise überwunden und fühlte mich ganz frisch, Rainer hingegen hatte jetzt Mühe. Und jetzt lag es an mir, ihn zu motivieren und mitzuziehen. Von Kilometer 35 bis 39 hatten wir einen Superlauf und überholten Läufer um Läufer. Ich befand mich in einem unbeschreiblichen Rausch. Irgendwie realisierte ich gar nicht so genau, was um mich geschah. Ich konnte einfach rennen und rennen und renn..... ohne mehr müde zu werden. Ein unbeschreibliches Gefühl - ein Gefühl irgendwie "unbesiegbar" zu sein oder so ähnlich. Einen ähnlichen Rausch hatte ich auch 2004. Nur schon zu wissen, dieses Gefühl wieder zu haben - ist die Teilnahme wert.

Wir liefen gemeinsam ins Ziel. Ein wunderschönes Gefühl. Ich bin froh, einen solchen Freund zu haben.

Ergebnisse (42 km / 1830 m)

Zeiten Marathon Jungfrau

¹)Ab Kilometer 28 plagten mich starke Krämpfe. Ein Jahr vorher als ich eher locker den Hang hinauflief und ich verschiedene Läufer am Rand sah, die Krämpfe hatten, dachte ich: "Die sind sicher müde, darum tun sie so, als hätten sie den Krampf." Ein Jahr später wusste ich, was ein Krampf wirklich ist. Die linke untere Wade schmerzte. Der Krampf blieb mein Begleiter bis ins Ziel. Jede Tempoverschärfung schmerzte, so dass ich mich gegenüber dem Vorjahr um rund eine halbe Stunde verschlechterte. Es hat trotzdem Spass gemacht und Freude bereitet.

²)Ab Kilometer 27 merke ich, dass bei gleich hohem Tempo Krämpfe an beiden Waden entstehen werden. Um dies zu verhindern, musste ich das Tempo bis zum Ziel drosseln. Im Gegensatz zu 2002 konnte ich die Krämpfe durch die Temporeduktion zurückbinden, aber die angestrebte Zeit von 4.35 h konnte ich vergessen. Schade, denn die Form hätte gestimmt.

Bilder